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Ivo S.
Ivo S.

Posted on • Originally published at blackforest-webcraft.de

KI verändert alles: Warum deine Webseite bald unsichtbar wird (und wie du das verhinderst)

Ein stilisierter Roboter mit freundlichen Augen durchsucht eine digitale Bibliothek voller leuchtender Dokumente und Webseiten, während strukturierte Datenströme in Form von bunten Linien zwischen den Inhalten fließen.

Letzte Woche hat mich ein Kunde gefragt: "Warum bekomme ich kaum noch Traffic, obwohl meine SEO eigentlich gut ist?" Die Antwort war ernüchternd: Seine Zielgruppe googelt nicht mehr – sie fragt ChatGPT.

Während wir Entwickler noch fleißig unsere Meta-Tags optimieren und Keywords analysieren, hat sich das Spiel bereits geändert. KI-Systeme wie ChatGPT, Claude und Co. werden zur ersten Anlaufstelle für Informationssuche. Und rate mal, wessen Inhalte dort auftauchen? Richtig – nicht die, die nur für Google optimiert sind.
Früher war die Rechnung einfach: Gute SEO → hohe Rankings → viele Klicks → mehr Kunden. Heute sieht die Realität anders aus:

Das ist kein Zukunftsszenario – das passiert jetzt gerade. Und wenn du nicht aufpasst, wird deine Expertise komplett unsichtbar, egal wie gut deine technischen Skills sind.
GEO (Generative Engine Optimization): Optimierung für KI-Systeme, die Antworten generieren
LLMO (Large Language Model Optimization): Speziell für große Sprachmodelle wie GPT oder Claude

Der entscheidende Unterschied zu SEO? KI-Systeme wollen deine Inhalte nicht verlinken – sie wollen sie verwenden. Sie suchen nach strukturierten, autoritativen Informationen, die sie in ihre generierten Antworten einbauen können.
KI-Systeme crawlen das Web ähnlich wie Google, aber sie suchen nach völlig anderen Signalen:

❌ Schlecht: "Es gibt verschiedene Ansätze für responsive Design..."
✅ Besser: "3 bewährte Methoden für responsive Design:
   1. Mobile-First Approach
   2. Flexible Grid Systems
   3. Adaptive Images"
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Statt um den heißen Brei zu reden, gib konkrete, umsetzbare Antworten. KI-Systeme lieben Inhalte, die echte Probleme lösen.
Deine GitHub-Commits, Stack Overflow-Beiträge und praktischen Erfahrungen sind Gold wert. KI-Systeme können Autorität besser einschätzen, als du denkst.

Ein solides Fundament aus Bausteinen, beschriftet mit

1. Strukturierte Daten sind dein Freund

<script type="application/ld+json">
{
  "@context": "https://schema.org",
  "@type": "HowTo",
  "name": "React Performance optimieren",
  "step": [...]
}
</script>
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FAQPage-Markup, HowTo-Schema und andere strukturierte Daten helfen KI-Systemen dabei, deine Inhalte richtig zu verstehen und zu kategorisieren.
Statt "React Hooks Tutorial" schreibe lieber:

  • "Warum sollte ich useState statt Klassenkomponenten verwenden?"
  • "Wie verhindere ich Memory Leaks bei useEffect?"
  • "Welche Hooks brauche ich wirklich für mein erstes React-Projekt?" KI-Systeme lieben authentische Erfahrungen. Deine Debugging-Stories und "Das hätte ich früher wissen sollen"-Momente sind oft wertvoller als perfekte Tutorials. Hier wird's interessant: Du kannst KI-Crawlern den Zugang verweigern. Aber solltest du?
# KI-Crawler blockieren
User-agent: GPTBot
Disallow: /

User-agent: ChatGPT-User
Disallow: /

User-agent: Claude-Web
Disallow: /
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Meine Erfahrung: Meist ist es besser, KI-Systemen Zugang zu gewähren, aber die Inhalte so zu gestalten, dass sie deine Expertise und Marke stärken. Schließlich willst du, dass dein Name mit deinem Fachgebiet verknüpft wird.
Die klassischen Analytics reichen nicht mehr. Du brauchst neue KPIs:

  • Themenautorität: Wirst du regelmäßig als Quelle für bestimmte Technologien zitiert?
  • Kontext-Relevanz: Erscheinst du bei verwandten Themen?
  • Expertise-Signale: Werden deine praktischen Tipps übernommen?

Das Problem: Diese Metriken sind schwer messbar. Es gibt noch keine "KI-Analytics" – aber das wird sich ändern.
Bevor du dich in GEO und LLMO stürzt: Die technischen Grundlagen müssen stimmen. Schnelle Ladezeiten, sauberer Code und mobile Optimierung sind für KI-Crawler genauso wichtig wie für Google.

Eine Website, die technische Probleme hat, wird auch von KI-Systemen gemieden. Der Unterschied: Während früher technische Perfektion oft ausreichte, brauchst du heute zusätzlich hochwertige, strukturierte Inhalte.
GEO und LLMO sind keine Modeerscheinungen – sie sind die logische Weiterentwicklung der Online-Sichtbarkeit. Die gute Nachricht: Viele bewährte Praktiken funktionieren auch für KI-Systeme.

Der Schlüssel liegt darin, Inhalte zu erstellen, die sowohl Menschen als auch KI-Systeme verstehen und schätzen. Das bedeutet: strukturierte, autoritative Inhalte, die echte Probleme lösen und in natürlicher Sprache geschrieben sind.

Statt nur auf Rankings zu schielen, sollten wir uns darauf fokussieren, die beste Quelle für unser Fachgebiet zu werden – egal ob für Suchmaschinen oder KI-Systeme.
Hast du schon mal bemerkt, dass deine Inhalte in KI-generierten Antworten auftauchen? Oder optimierst du bereits für KI-Systeme? Teile deine Erfahrungen in den Kommentaren – ich bin gespannt auf eure Insights!


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Aleksei Berezkin

Ich kann nicht nur interessantes Content lesen, sondern dabei auch mein Deutsch verbessern! Vielen Dank 🙂